Ja wie jetzt ......?
Eine kleine nicht ganz ernst gemeinte Geschichte über einen Zooladen Bratwürstchen, Wächtergrundeln, Watte und Radkappen.
Am Samstag war es dann wieder so weit: Einkaufen war angesagt. Und wie das nun mal bei uns so ist, handelt es sich nicht nur um den Besuch von Aldi, Plus und Edeka. Nein ! Nach einem altem Ritual war mal wieder der Besuch in einem Laden fällig, welcher uns diverse aquaristische Artikel zu bieten hat.
Unser Ziel war schnell ausgemacht: Wir kennen eine Bratwurstbude, wo es die besten und leckersten Bratwürstchen in ganz Hannover gibt. So geht meine Vermutung dahin, daß die Geschäftsleitung einer Zooladen - Kette dort auch schon gegessen hat und auf die Idee kam: Hier stellen wir eine Filiale auf. Und weil Sie dort zwischen Würstchen, Senf und lecker Currysoße mit einen hungrigen Meerwasser - Aquarianer ins Gespräch kamen, wurde beschlossen: Der Mann braucht eine Abteilung im Zoogeschäft, wo er statt Geld für Würstchen auszugeben, Zwergkaiser kaufen kann. Gesagt, getan ! Kommen wir aber nun wieder auf den besagten Samstag zurück. Hausi hatte mal wieder die ganze Filterwatte zum putzen der Radkappen verbraucht. Also musste neue her. Außerdem hatte der Knallkrebs einen Antrag auf eine neue Grundel eingereicht. Dem wurde stattgegeben, und so sollte zur Anschaffung der Radkappen-Watte gleich ein entsprechendes Tierchen besorgt werden. Da wir von einem früheren Besuch wussten, das dort etwas Entsprechendes zu finden war, wollten wir dieses ausnutzen und uns entsprechend versorgen.
Im nun folgenden Ablauf spielen diese Personen eine Rolle: Petra: die immer die Sache zuversichtlich angeht. (Zumindestens am Anfang) Verkäufer: mmh.... kein leichter Job wenn man immer den Chef suchen muss Chef: mmh.... kein leichter Job wenn man sich vor dem Verkäufer verstecken muss Hausi: sieht sich nicht am Ziel seiner Wünsche, weil er noch keine Bratwurst hat.
Folgen wir also Petra und Hausi an die Bratwurstbude..... Entschuldigung, das ist ja ein anderes Kapitel... also erst einmal in das Zoogeschäft. Nachdem sich sich die beiden erfolgreich durch die Regale mit Bellos Vitaminknackern, Kampfdackel-Ausdauernahrung Schlemmertempel - Teller für glücklich grinsende Katzen, Schonkost für Hamster im dritten Monat und Ähnliche Leckereien gekämpft hatten, erreichten sie schließlich ihr Ziel.
Aufgeräumt und sauber präsentiert sich die Abteilung für Süß und Meerwasser. U-förmig mit vielen Becken übereinander und großen Show und Pflanzenbecken im Mittelbereich, macht es einen gepflegten Eindruck. Der linke Teil ist bis auf 2 oder 3 Becken, die man für Leichtathletik-Fische (Diskus) reserviert hat, dem Meerwasser vorbehalten. Fragt sich halt nur, wie man in die oberen Becken der Anlage schauen soll ? Kurz unter der, in die Hallendecke integrierten, Sprinkleranlage (könnt ja mal brennen im Becken) hören die Glasbehälter auf. Ein Trampolin, auf dem man ja mal kurz zu Decke hochhüpfen könnte, oder eine Zufahrt für den Drehleiter - Wagen der örtlichen Feuerwehr waren nicht zu sehen. Ebenso schließen wir die Bereitschaft des Personals aus, über eine aus 5 - 6 Leuten bestehende Räuberleiter, dem Kunden Einblick zu verschaffen.
Nun gut ! Lauschen wir mal dem Dialog, zwischen Petra und Hausi :
Petra: "Ich seh jetzt hier keine Grundel" Haus: "Ich auch nicht, vielleicht in den Penthouse-Becken unterm Dach" Petra:" Ich glaube wir sollten mal einen Verkäufer holen" Hausi: "meinst Du, der bringt was zu essen mit ? Magen von Hausi:" knuuuuurrrrrrr" Petra: " wenn Du weiter so knurrst, traut sich keiner hier her."
5 Minuten später:
Petra: "Schau mal da hinten, das könnten Verkäufer sein" Hausi: " Das doppelte Grüne dahinten ? ............................. nee bewegt sich ja nicht " Petra: " Doch ganz sicher, daß Grüne lebt ."
Und richtig, zwei Herren, im grünen T-Shirt waren scheinbar bemüht, gemeinsam die Scheiben eines Süßwasseraquariums festzuhalten. Da unser Hausi aber nicht die Zeit hatte zu warten bis das Silikon trocken ist, dann ist die Bratwurstbude zu, entschloß er sich, doch einen der Herren um Auskunft zu bitten.
Hausi: "Entschuldigung...... darf ich sie etwas fragen ?"
Etwas irritiert durch die direkte Ansprache, braucht der Verkäufer etwas Zeit um sich von dieser Attacke zu erholen. Hat sich dann aber ganz gut im Griff, rafft sein ganzes verkäuferisches Talent zusammen, tritt mutig dem immer noch knurrenden Magen (Hausi) entgegen und antwortet:
Verkäufer: " Ja was denn" Hausi:" Wir suchen eine Wächtergrundel" Verkäufer: " So, ja, äähh, wie bitte" Hausi: " Eine Wächter oder Symbiosegrundel.... haben sie vielleicht eine, wo sie wissen, das sie sich irgendwo im Becken versteckt, weil so haben wir keine gesehen?" Nun beginnt der arme Mann nervös an den Becken rauf und runter zu laufen. Es schaut aus als wenn er etwas sucht. Eventuell, wird er sich fragen, findet ich ja so einen Fisch. Aber keiner der Becken -Insassen hält eine Sprechblase hoch in der zu lesen steht : ich bin was du suchst. Oder : schau mal 2 Becken weiter links, das ist so was. Doch plötzlich bleibt er wie angewurzelt stehen: Man kann ein blitzen ihn seinen Augen erkennen. Petra und Hausi denken schon: Bravo, der hat was gefunden ! Aber keineswegs: Plötzlich wird es still im Laden, man hat den Eindruck das Licht wird heruntergefahren, alles um einen herum versinkt wie in Trance und nur der Verkäufer ist noch zu sehen....... Ja es ist geschehen, Freunde,... der Mann muß einfach eine Erleuchtung haben, anders ist das nicht zu erklären. Für einen Moment hat Hausi sogar seine Bratwurst vergessen. Doch in diesem Augenblick unterbricht der Mann diese mystische Stimmung knallhart und ohne Rücksicht:
Verkäufer:" Ich hol den Chef"
Peng ! War das jetzt ein Drohung, hat Hausi die falsche Frage gestellt ? Aber nein.... Petra kann den Hausi beruhigen. Petra:" Das hat er schon gemacht, als wir das letzte Mal hier waren"
So kam was da kommen mußte: Eine mit Fachwissen und Kompetenz ausgestattete Person, jedenfalls nach der Vorstellung unserer beiden Titelhelden, wurde gesucht und nach einiger Zeit auch gefunden. In Hausi`s Vorstellung wird es sicher so abgelaufen sein:
Nachdem der Verkäufer mit seiner, durch tägliches Training geschulten Spürnase, die Witterung seines Vorgesetzten aufgenommen hatte, schlich er an dem Regal mit dem Kaninchenfutter von Dr. Nager (Feinstes Rammler Ragout) vorbei, gelangte schließlich an das Vogelfutter von Hansis Kraftfutter (Hält Ihren Sittich bei der Stange) und danach durch den Ausgang, fand er den Chef endlich an der besagten Bratwurstbude:
VerkÃäufer:" Hallo Chef, daß müssen sie sich unbedingt anhören" Chef: " Was gibt es den ?" Verkäufer:" Da ist ein Irrer im Laden der sucht so was komisches" Chef: (den Verkäufer anschauend) " Hat er doch schon gefunden" Verkäufer: (freudestrahlend)"Ok. dann sag ich ihm das Chef: (mit vollen Backen kauend) "Nixf da... if komme gleifsch"
Hatte unser Haus gewußt, daß der Chef an der Bratwurstbude steht, hätte er selbst nach ihm gesucht. Dann hätte diese Geschichte eine ganz andere Wendung genommen und das Fachgespräch wäre auf die Fleischwaren - Branche verlagert worden. So aber eilten der Chef und sein Verkäufer in den Laden zurück. So was darf man ja nicht verpassen.
Lieber Leser: Von hier an ist es eigentlich gar nicht mehr witzig. Was nun kommt war der Grund, warum ich mich zu dieser Anekdote entschlossen habe. Im weiteren Verlauf könnt Ihr lesen, wie ein Zoofachgeschäft Ihre Mitarbeiter auf die Thematik Meerwasseraquaristik vorbereitet und entsprechend schult. Meiner Ansicht nach gar nicht oder nur unzureichend. Es geht mir nicht darum, daß Personal anzugreifen. Sicher werden die Personen hier als komisch dargestellt, was ich aber mit meiner Person (Hausi) auch mache. Was hier geschieht, kann in jedem anderen Geschäft ähnlich ablaufen. Es ist einiges absichtlich verzerrt dargestellt, aber im Grunde hat es sich so zugetragen. Es gibt diesen Laden, es gab dieses Gespräch und ja ... es gibt auch diese Bratwurstbude... Warnen will ich mit diesem Beispiel zum einen den Neueinsteiger, sich einfach nicht auf die Aussagen eines jeden zu verlassen, auch nicht wenn es der Chef ist. Zum anderen klage ich einfach nur an, wie leichtfertig mit den Tieren umgegangen wird, gerade dann wenn nicht einmal die Leute Fachwissen haben, welche diese Tiere betreuen sollen.
Nun aber zum Endspurt dieser Geschichte:
Chef: " Tach, was suchen sie ? Hausi:" Ich suche eine Wächtergrundel, eventuell auch als Pärchen" Chef:" Wächtergrundel.... aaaääh.. was meinen sie damit ? Hausi: " Eine Symbiosegrundel. Wir hätten gerne wieder ein passendes Tier für unserem Knallkrebs" Chef: " also wissen Sie, mit Knallkrebsen hab ich das nicht so" Hausi:" Ich will keinen Krebs, denn haben wir schon, ich möchte eine Grundel" Chef: "Na da weiß ich jetzt nicht genau...." Hausi: " Wissen sie, vor kurzem hatten sie vorn im ersten Becken ein Pärchen Nematodes, also Lanzensymbiose - Grundeln. Haben Sie die noch, ich seh sie da jetzt nicht mehr, eventuelle sind sie ja umgesetzt worden?"
Jetzt schaut der Chef in das entsprechende Becken, findet aber nichts, Überlegt eine Weile und sagt:
Chef:" Ach dieses Kleinzeug da drin" (und sich wiederholend) "Wissen Sie, damit hab ich das nicht so. Aber da war doch gleich klar, daß die das nicht lange machen."
Hausi läuft jetzt Gefahr seine Bratwurst zu vergessen, angesichts solcher Gleichgültigkeit gegenüber den Tieren in diesem Laden. Doch es kommt noch besser.
Chef : " wenn Sie was passendes zu Ihrem Krebs suchen, dann nehmen Sie doch Gobis dazu" Hausi der glaubt sich verhört zu haben, fragt nach :
Hausi: " Gobis ? Wirklich ? Chef:" Klar die Zitronen-Gobis, die passen dazu" Hausi: " Sonst haben sie keine ? " Chef: " ne, aber sagen Sie mir was sie suchen, dann kann ich vielleicht was bestellen
Petra: " ich hab Hunger " Hausi: " Sie haben es ja gehört, ich muß weg."
So lieber Leser, ich hoffe es war ein wenig unterhaltsam, und Ihr habt wenigsten am ersten Teil Spaß gehabt. Denkt Euch Euren Teil, schaut und hört genau hin, wenn Ihr das nächste Mal ein Zoofachgeschäft besucht. Sicher werdet Ihr hier und da auch auf Angestellte treffen, die über ein gutes Fachwissen verfügen, vielleicht selber Aquarianer sind. Das wäre wünschenswert.
In diesem Sinne
Hausi September 2007
|