1.Grundlegendes zum Thema Meerwasser.

1.1 Wieso Meerwasser?
1.2 Das Meersalz.
1.3 Die Dichte des Meerwassers.
1.4 Lebende Steine.
1.5 Bakterien.

 

1.1 Wieso Meerwasser

Eigentlich auf der Suche nach etwas für mein Brackwasser, hat mich nun die Salzeritis richtig gepackt und ich beschloss, mir ein Miniriff aufzubauen.
Die Verantwortung des Meerwasseraquarianer ist im Allgemeinen weit größer,als die der Süßwasseraquarianer. Man sollte vor der Anschaffung eines Meerwasserbeckens und Kauf von Meerwassertieren gründlich Planen und sich sachkundig über Pflege und Haltungsbedingungen informieren.

1.2 Das Meersalz

Nun kommt die Frage, wie mach ich Meerwasser? Natürlich mit Salz, aber welches?. Um es von vornherein zu sagen, normales Haussalz ist ungeeignet. Wir brauchen also Meersalz, was man sich beim Me.Wa- [ = Meerwasser]Händler kaufen kann. Hier nur mal einige Sorten im Überblick. Tropic Marin, Aqua Medic Reefsalt, Sera Meersalz, HW Meersalz und noch einige mehr.

Dank moderner Chemie sind heut Meersalzmischungen auf den Markt, die die natürlichen Gegebenheiten nachahmen. Dieses Meersalz werden in aufbereiteten Osmosewasser [Osmose = physikalisches Verfahren zur Wasseraufbereitung] eingerührt.
 
Eine Möglichkeit währe, das Salz ins befüllte Becken zu geben, eine Strömungspumpe einzuschalten und zu warten, bis sich das Salz aufgelöst hat, wobei man das Salz langsam einfüllen muss, damit es sich richtig lösen kann.

Oder man nimmt einen Behälter und setzt das Salz dort an.

Des weiteren muss man auch die Literzahl des Wassers im Becken wissen, um das Salz abzuwiegen. Rechnen tun wir mit einer Zahl von 33-35g Salz pro Liter Wasser, um eine angemessene Dichte von 1.021- 1.024 zu bekommen. Aber mehr dazu weiter bei der Dichte.
 
1.3 Die Dichte des Meerwassers

Damit es unseren salzigen Tieren gut geht, müssen wir nicht nur die Wasserwerte im Auge behalten, sondern auch den Salzgehalt des Wassers.

Wenn wir wissen wollen, wie viel Salz sich in unseren Meerwasser befindet, können wir es mit einigen Messgeräten nachmessen.
Eine Messgrösse ist die Salinität, eine andere die Spezifische Dichte.

Obwohl beide nicht genau das Gleiche bezeichnen, können Sie mit einer von beiden, den korrekten Salzgehalt im Aquarium bestimmen.
Die Spezifische Dichte sollte sich in einen Bereich von 1.021-1.024 bewegen.

Salinität.

Als Salinität [von lateinisch: salinitas] bezeichnet man (vereinfachend) den Salzgehalt eines Gewässers, Wasserkörpers bzw. Wassers.

Die Salinität bezieht sich auf die tatsächliche Konzentration von grösseren gelösten Ionen im Wasser und ist nicht temperaturabhängig. Sie bezeichnet den Gehalt an gelösten Salzen (in Promille) pro Kg Meerwasser.
Eine Salinität von 34-35 Promille ist ideal für Wirbellose. Fische können auch niedrigere Werte vertragen, wobei dies nicht Erstrebenswert ist.

In unseren Becken streben wir einen Salzgehalt (=eine Salinität) von 35 Promille an. Das entspricht exakt 35 Gramm Salz pro Kilo Wasser.
Eine Salinität von 35 Promille entspricht bei 25°C einer Dichte von 1,0233 bzw. einem Spezifischen Gewicht von 1,0264
 
 Spezifische Dichte.

Die Spezifische Dichte misst das Verhältnis zwischen der Dichte von Meerwasser und der von reinen Wasser, in Abhängigkeit von der Temperatur.
Die Spezifische Dichte sollte Zwischen 1.021-1.024 betragen. Wichtiger ist aber, dass sie möglichst konstant gehalten wird. Auch noch so geringe Schwankungen können ihren Beckenbewohnern Probleme bereiten.

Aber wie kommt es zu solchen Schwankungen?.

Schwankungen im Salzgehalt werden Hauptsächlich Durch Verdunstung verursacht. Wenn Wasser durch Verdunstung entweicht, verbleiben die Salze im Beckenwasser, so das Salinität und Spezifische Dichte ansteigen.
Wir sollten also die Füllhöhe in unseren Becken im Auge behalten und die Verdunstung auffüllen mit Süsswasser. Ebenso können Salze an der Abdeckung und anderen Geräten auskristallisieren, was wiederum den Salzgehalt im Wasser verringert. Überprüfen sollten wir die Werte also regelmässig, z.B. mit einen Aräometer.

Die optimale Dichte liegt bei einer Temperatur von 25 Grad zwischen 1.021 und 1.024.

1.4 Lebende Steine

Wer mit einem Seewasseraquarium beginnt, stolpert schnell über den Begriff Lebende Steine. Aber was soll bei einem Stein denn leben?
Also was sind Lebende Steine.
 
Lebende Steine sind aus dem Riff gesammelte, frische Steine, die aus abgestorbenen Korallen bestehen.
Es geht hier in der Hauptsache um Mikroorganismen wie Bakterien, Würmern, Krebse und Algen, die den Stein beleben.

Lebende Steine sind grosse biologische Filter, die mit Ihrer Oberfläche und porösen Struktur den reinigenden Bakterien genügend Siedlungsfläche bieten.

Wie schon erwähnt, sind neben den Bakterien auch die natürlichen Bewohner wie Würmer und Kleinkrebse sehr wichtig, da sie in einem Aquarium wichtige Funktionen ausführen.

In und auf den Lebenden Steinen findet der für unsere Aquariensysteme so wichtige Nährstoffabbau statt. Durch die hohe Porosität, die grosse Oberfläche und ihre chemische Zusammensetzung, stabilisieren die Lebenden Steine ein Aquariensystem auf biologische Weise.

 

1.5 Bakterien


Die Aufgabe der Bakterien ist im Grunde die Bakteriologische Filterung. Der Stickstoffkreislauf wird nämlich von Bakterien in Gang gehalten.

Der Abbau der Schadstoffe erfolgt in verschiedenen Stufen. Ammonium(NH4+) und Ammoniak(NH3) werden von aeroben Bakterienstämmen in Nitrit(NO2) und Nitrat(NO3) gewandelt. Von anaeroben Bakterienstämmen erfolgt dann die Umwandlung in Stickstoff und Sauerstoff(O2). Dies nennt man Nitrifikation.

Die Nitrifikation ist ein Teilprozess des Stickstoffkreislaufs in Ökosystemen. Das durch Destruenten aus abgestorbener Biomasse frei gesetzte Ammoniak bzw. Ammonium wird durch nitrifizierende Bakterien in zwei Schritten zu Nitrat oxidiert.
 
Im ersten Schritt nehmen Nitritbakterien (Nitrosofizierer, z. B. der Gattungen Nitrosomonas, Nitrosospira oder Nitrosococcus), aus der Umgebung Ammoniak auf und oxidieren es zu Nitrit-Ionen, die nach aussen abgegeben werden.
 
Im zweiten Schritt nehmen Nitratbakterien (Nitrifizierer, z. B. der Gattungen Nitrobacter, Nitrospira oder Nitrococcus), welche mit den Nitritbakterien vergesellschaftet auftreten, die Nitrit-Ionen auf und oxidieren diese zu Nitrat-Ionen.

Diese Art der Symbiose ist zwingend erforderlich, da das im ersten Schritt gebildete Nitrit in höheren Konzentrationen toxisch wirkt und zur Selbstvergiftung führen würde, wenn es nicht durch Nitrifizierer weiter oxidiert würde.
Nach Ausscheidung der Nitrat-Ionen stehen diese den Pflanzen als stickstoffhaltiger Mineralnährstoff zur Verfügung. 
 

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