Sie sind da, die Fadenalgen.
Zuerst auf den Lebenden Steinen zu sehen, überziehen sie langsam das Becken, siedeln sich an den Scheiben und auf der Technik an.

Nicht nur das einige neue Lebende Steine ins Becken dazugekommen sind, nein, sie machten nun ihren Ruf auch alle Ehre.
Jeden Tag gab es etwas neues zu entdecken und man konnte mit recht sagen,

ES LEBT.

Copeboden besiedeln die scheiben, ein wurmähnliches Teil scheint durchs Wasser zu schweben, angetrieben durch das untere Fächerähnliche Endstück.



Tropische Mysis und Flohkrebse bevölkern das Riff, eine Meduse, winzig klein, klebt an der Scheibe.



Muscheln öffnen ihre Schale und filtrieren das Wasser nach Nahrung durch.


Septifer biocularis

Mit der Zeit bilden sich Schwämme, eine Schnecke, klein und unauffällig grast die Scheibe ab.


Oberes Bild.Flohkrebs
Unteres bild.schwamm+stomatella Schnecke.

Krabben kommen aus ihren Gesteinsverstecken raus, vorsichtig und langsam sind ihre Bewegungen und suchen nach Fressbaren.


Bild 1-2-4 Algenkrabbe
Bild 3 Eriphia.

Immer mehr Röhrenwürmer werden sichtbar, einige unscheinbar schlicht was die Färbung betrifft, andere wieder überzeugen mit ihrer kräftigen Färbung.

Schnecken bevölkern das Riff, eingetragen durch die Lebenden Steine, sind es die ersten Algenfresser, die nun ihrer Tätigkeit nachgehen.


Bild 1 Diodora sp.
Bild 2 Stomatella.
Bild 3 & 6 Algenschnecke.
Bild 4 & 5 Käferschnecke.

Aber was währe ein Meerwasser-Riff ohne Seesterne.


Bild 1-5 Asterinas
Bild 6 Schlangenseestern.

Als ich die ersten gesichtet hatte, war meine Freude groß.
Hätte ich denn ahnen können, dass sie sich wie die Kannickel vermehren, auf jeden Fall wurden es immer mehr.

Dies war meine erste erfahrung mit Seesternen, die sich Asexuell vermehren und sollte mir später noch einmal unterkommen mit einer anderen Seestern-Art, aber das ist eine andere Geschichte, die später detailiert wiedergegeben wird.

Würmer, ich hatte es geahnt, kein Leben ohne Wurm.
Der Hund bekommt ne Wurmkur, damit er keine Würmer bekommt. Und nun hat mein Becken Würmer.
Denn ersten den ich sah, auf Bild 4, sah irgendwie interessant aus, wie er so an der Scheibe langschlängelte.
Rote lange Fäden schauen aus dem Bodengrund. Das ich mal das Tier im ganzen sehen würde, hätte ich nicht gedacht.
Einige Bilder konnte ich machen, dann war er wieder im Sand verschwunden. Bild 1.


Bild 1 Reterebella
Bild 2 Phascolosoma
Bild 3 Pseudoceros
Bild 4 Neanthes???

Borstenwürmer, sie gelten als Schädlinge/Plagegeister. Sind sie es aber wirklich ? Muß man sie entfernen ?
Ich denke eher nicht, denn sie gehöhren zur Beckenbiologie einfach dazu. Einziger Nachteil:  Sie können eine schöne Länge bekommen.


Bild 1 & 3 Eurythoe Complanata
Bild 2 & 4 Eurythoe spp,Blaustreifen-Feuerwurm

Algen verschönern und bereichern das Riff gerade in der Anfangszeit und ich meine nicht die Fadenalgen. So wachsen Rotalgen, verschiedene Grünalgen, eine schöner wie die andere, und geben ein schönes Motiv ab.


Caulerpa racemosa + Rotalge.


Bild 1.Ventricaria + Caulerpa racemosa
Bild 2.Rotalge


Halimeda copiosa

Ein Paar Bilder von Anemonen, besser bekannt unter den Namen Glasrose.
Leicht zu halten und vermehren sich von selbst und das nicht zu knapp, so kann man bald sagen, eine wahre Plage hab ich nun.

Glasrose





Dies war nur ein kleiner Einblick in das Leben, welches von den Lebenden Steinen mit eingebracht wurde. Die Liste könnte Ellenlang sein.
Eine ganze Reihe von anderen Algen ( Acetabularia, Neomeris ,Padina ,Valonia macrophysa ), die ich jetzt hier nicht mitgenannt habe, Korallen ( Sonnenscheinkoralle , Discosoma ), die auf den Steinen schon drauf waren,
Niedere Tiere ( kleiner Einsiedler, Morula Schnecke, Knallkrebse, verschiedene Muscheln, Clathrina clathrus ),all dies brachten die Steine mit, die ich in meinem kleinen 200 L Riff eingesetzt hatte.


Erstbesatz.

Der 1 Besatz hat dann auch nicht mehr lange auf sich warten lassen, und so kammen die ersten Tiere ins heimische Riff, der Algentrupp sozusagen.

Schnecken und Einsiedler, gefolgt von 2 Seeigeln, dies war mein Erstbesatz.
Sie sollten sich um die Fadenalgen kümmern, um den Algenaufwuchs und auch etwas leben ins Riff einbringen.

Das dies auch etwas nötig ist, sieht man ja bei den Pfaffenhut, der sich gleich ins grüne stürzt.



Ein etwas groß werdender Geselle, ist er ein hervorragender Algenvernichter, der ganze Arbeit leistet.
Ich m ß aber darauf hinweisen, dass er mir später auch meine Rotalgen ziemlich schnell dezimierte.  E hatt es auch einmal geschafft, mich um meine caulerpa .......zu bringen.
Zugefüttert wird er heute noch mit Salat, Norialgen und auch mit Roten/Purpurnen Algen von Julian Sprungs.
Als Riffplattenrambo, vor dem nichts sicher steht oder hängt, hatte er sich bei mir seinen Namen gemacht, einfach und kurz Pfaffe.


Tripneustes gratilla

Sein Gegenstück, der Globulus, ist da eher ein ruhiger Zeitgenosse, kleinerbleibend als sein Kollege, zieht er seine Bahnen, dekoriert sich liebend gern mit allerlei Sachen, die er so findet.
Was der Algenvernichtung angeht, steht er aber seinem stacheligen Freund in nichts nach. Hier wird geweidet,was das zeug hält.


Mespilia globulus

Auch Schnecken dürfen beim Algentrupp nicht fehlen, und gerade ihr Aussehen, die Form ihrer Häuser, die Artenvielfalt und ihr Hunger auf Algen ist es, auf das man auch nicht verzichten möchte.
Die ersten beiden Arten sind im Becken, andere werden noch folgen, von Turboschnecken aus gesehen bis hin zu einer parasitär lebenden Schnecke, die ungewollt und zuerst verkannt ins Becken kam.


Angaria
Astraea

Einsiedler, wer kennt sie nicht, diese lustigen Gesellen, denen kein Hindernis zu hoch oder unerreichbar zu sein scheint.
Es gibt Tage, da liegen sie einfach nur rum, ein anderes mal muß man sie suchen, fast scheint es so, als wenn sie ausgewandert sind. Sie sind dennoch eine Augenweide, wenn sie das Riff unsicher machen, Hürden überwinden oder sich einfach nur zur Schau stellen und aus der Hand füttern lassen.


Ciliopagurus strigatus


Clibanarius sp

Zu guter letzt: ein Strigatus hatte einen blinden Passagier mitgebracht, eine Muschel, die bald ihren Ehrenplatz im Riff fand.



Diees war mein erster Besatz an Tieren, mein Stolz, vor allem die Einsiedler, die eine stattliche Größe erreichten.
Leider wusste ich damals noch nicht, das nur der Riffplattenrambo Pfaffe und sein blauer Kollege die einzigen Tiere sein werden, die den Schwarzen Tag überleben sollten.
Dies ist aber eine andere Geschichte und so wenden wir uns noch mal der Beckenansicht zu, wie es im Moment des zeitlichen Ablaufes aussah.

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